:
… und sonst?
Provinzpossen: Adlons gibt’s auch weiterhin zwei – am Adenauerplatz das plüschige Café, am Pariser Platz das ungleich raumgreifendere Hotel. Der Bundesgerichtshof wies gestern die Klage der Café-GmbH zurück, die sich den wohl klingenden Namen 1990 als Marke hatte schützen lassen und nun dem bombastischen Konkurrenten aufs Dach gestiegen war. Kernargument des Gerichts: Der Schutz des „Unternehmenskennzeichens“ sei nach 1945 zwar verloren gegangen. Weil die Ursache für die „langfristige Unterbrechung des Betriebs“ in der deutschen Teilung liege, drücke man aber mal ein Auge zu.
Die Bär-und-Adler-Sender SFB und ORB haben das umgekehrte Problem: Für die geplante Fusionsanstalt hat ein Wettbewerb gut 1.000 Namensvorschläge ergeben. Jetzt haben die öffentlich-rechtlichen Kreativabteilungen die Qual der Auswahl. Vorab schon mal die Topvorschläge. Bürokratisch: BBR (Berlin-Brandenburger Rundfunk). Heimatverbunden: ODR (Ostdeutscher Rundfunk). Geschichts- und zugleich imagebewusst: PR (Preußischer Rundfunk). SBB (Sender Berlin-Brandenburg) geht wohl nicht, da werden die Schweizerischen Bundesbahnen auf ihr Unternehmenskennzeichen pochen.
Lokale Traditionen will die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus tatkräftig unterstützen. Am Sonntag wird die Steffel-Truppe geschlossen und „demonstrativ“ das noch von der ehemaligen Kultursenatorin Adrienne Goehler mit Subventionsentzug bedrohte Schlosspark-Theater am Steglitzer Kreisel aufsuchen. Gegeben wird „Die Glut“ von Sándor Márai. Beim Pausensekt versprechen Fraktionschef Frank Steffel und seine kulturpolitische Sprecherin Monika Grütters dann Bühnenchef Heribert Sasse ihre uneingeschränkte Solidarität.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen