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Dialog in schwieriger Phase

Innerkongolesische Gespräche streiten um Grundsatzfrage: Wer soll Kongo regieren?

BERLIN taz ■ 45 Tage soll der „innerkongolesische Dialog“ zwischen allen zivilen und militärischen Kräften der Demokratischen Republik Kongo dauern. Ein Drittel dieser Zeit ist seit Eröffnung des Dialogs im südafrikanischen Sun City am 25. Februar bereits verstrichen, aber erst jetzt beginnen die Verhandlungen richtig.

Die ersten zehn Tage waren die Verhandlungen wegen Streitereien über die Zusammensetzung einzelner Delegationen unterbrochen. Letzte Woche fand die erste richtige Vollversammlung statt, und erst gestern teilten sich die etwa 350 Delegierten in Arbeitsgruppen auf, um zur Erörterung der Fragen auf der Tagesordnung des internationalen Kongovermittlers Ketumile Masire überzugehen.

Das Kernthema des Dialogs ist zugleich sein wichtigster Streitpunkt: Wie soll eine Nachkriegsordnung im Kongo aussehen und wer soll sie führen? Die Regierung von Präsident Joseph Kabila sieht sich als einzige legitime Staatsmacht im Kongo und will das auch bleiben. Mit dieser Meinung steht sie aber ziemlich allein. „Wir sind nicht hergekommen, um den illegitimen Joseph Kabila zu bestätigen“, sagte am Samstag Azarias Ruberwa, Generalsekretär der Rebellenbewegung RCD (Kongolesische Sammlung für Demokratie). Als erster Politiker hat Etienne Tshisekedi, Veteran der zivilen Opposition gegen Mobutu Sese Seko und Führer der Partei UDPS (Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt) seinen Anspruch angemeldet, Präsident des Kongo in einer Übergangsperiode vor Wahlen zu sein. Mit weiteren Bewerbungen ist zu rechnen.

Dieses Thema ist nun an eine Untergruppe des Dialogs delegiert worden, die hinter verschlossenen Türen tagt. Weitere Arbeitsgruppen behandeln Militärfragen, Probleme des Wiederaufbaus, Wirtschaft und die innerkongolesische Versöhnung.

DOMINIC JOHNSON

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