: In der Kneipe kam man sich näher
betr.: „Im Stil eines CDU-Ortsverbands“, taz vom 14. 3. 02
Stefan Alberti hat ja doch einiges mitbekommen, obwohl er für die taz schreibt. Zum Beispiel, dass Christian Ströbele mit 48 von 49 Stimmen gewählt wurde. Nicht mitbekommen hat der Autor, dass Ströbele mitnichten von den „Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg“ zum Direktkandidaten gewählt wurde, sondern von den Bündnisgrünen aus Friedrichshain-Kreuzberg und Prenzlauer Berg. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil jeder geübte taz-Leser schon weiß, wie er manche westlinken Projektionen einzusortieren hat. Zum Beispiel auch die lächerliche Enttäuschung darüber, dass der „Saal zu hell und zu aufgeräumt für Diskussionen“ gewesen sei. Wie hätte die heile „linke“ Westberliner Welt auszusehen: „nikotinschwangere Hinterzimmer“? Das ist doch einfach nur lustig. Weiterhin nicht mitbekommen hat der Autor, dass die österliche Protestwanderung im geplanten Bombodrom in der Freien Heide Wittstock so etwas wie ein gemeinsamer Wahlkampfauftakt der „Kreuzberger“ und der „Prenzl’berger“ ist. Hatte er darüber eine Kontroverse oder eine Diskussion erwartet?! Und dann gab es natürlich noch heftige und fruchtbare Diskussionen, Projektentwicklungen und Einzelgespräche, die von einer geregelten Podiumsdiskussion nie und nimmer hätten geleistet werden können. Seit langem kam man sich mal näher. In der Kneipe. Na und? MATHIAS KRAATZ, Prenzlauer Berg
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