: Zu lang gefeiert
■ Schwere Vorwürfe gegen Piloten des „SAR 71“: 1,5 Promille Fluguntüchtigkeit
Die Unglücksursache des „SAR 71“ ist noch unklar, die Schuldigen bereits gefunden: Der 41-jährige Pilot des Bundeswehr-Helikopters „Bell UH/1D“ Dieter S. und sein Bordmechaniker Dirk von S. hatten 1,5 und 1,2 Promille Alkohol im Blut, als die Rettungsflieger mit ihrer „Bell UH/1D“ am vorigen Donnerstag über Hummelsbüttel abstürzten. Das gab der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Gerhard Back, gestern nach einer Untersuchung des Flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe Fürs-tenfeldbruck gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft in Hamburg bekannt. Staatsanwaltschaftssprecher Rüdiger Bagger: „Bereits bei 1,1 Promille ist absolute Fluguntüchtigkeit gegeben.“
Ob der Alkoholpegel jedoch die Absturzursache ist, bleibt weiter im Reich der Spekulationen. „Der Alkohol kann ein Grund für den Unfall sein, muss es aber nicht“, sagt Back. Die bisherigen Untersuchungen hätten „keine Hinweise auf technische Mängel oder Fehlfunktionen ergeben“. Sicher sei auch, dass die Crew nicht direkt vor dem Flug getrunken, sondern dass es sich um Restalkohol gehandelt habe.
Der „SAR 71“ war im Wendeflug plötzlich steil in die Höhe geschossen, bevor die Maschine abschmierte und am Boden zerschellte. Mehrere Augenzeugen wollen gesehen haben, dass zuvor ein Rotorblatt von der Turbine abgerissen war. Bei dem Unglück waren auch ein Rettungsarzt sowie eine Nachwuchsärztin und ein Rettungsassistent der Bundeswehr ums Leben gekommen. Kurz vor Bekanntgabe des Ergebnisses hatten 2000 Menschen im Michel der Opfer gedacht. „Hier herrscht nicht der Geist der Vorverurteilung und Schuldzuweisung. Hier herrscht Trauer“, sagt Pastor Helge Adolphsen in seiner Trauerpredigt. ms
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