: Dortmund baggert Frings weiter an
■ Neues Angebot an Bremen: Revierclub will Mittelfeldspieler mit sechs Millionen Euro loseisen
Dortmund – Borussia Dortmund lässt beim Werben um eine vorzeitige Verpflichtung von Werder-Mittelfeldspieler Torsten Frings nicht locker. Obwohl der SV Werder Bremen noch immer nicht bereit ist, den 25 Jahre alten Fußball-Nationalspieler bereits nach Saisonende aus seinem bis 2003 datierten Vertrag zu entlassen, setzt der Revierclub auf eine schnelle Lösung. Dem Vernehmen nach soll die Werder-Führung mit einem Angebot in Höhe von sechs Millionen Euro umgestimmt werden. „Wir werden Gespräche führen“, kündigte BVB-Sportmanager Michael Zorc an.
Noch gibt es keine offizielle Bestätigung des Vereins, doch ein Wechsel des Mittelfeldspielers von der Weser an die Ruhr ist längst ausgemachte Sache. „Es ist erfreulich, dass sich erneut ein deutscher Nationalspieler für uns entschieden hat“, gestand Zorc freimütig. Nur der Zeitpunkt bereitet noch Kopfzerbrechen. Weil Miroslav Stevic den BVB zum Saisonende verlässt, will Trainer Matthias Sammer nicht bis 2003 warten und drängt auf eine rasche Entscheidung. Werders Sportchef Klaus Allofs hatte bisher stets betont, Frings werde nicht vorzeitig aus seinem laufenden Vertrag entlassen. In den letzten Wochen hatte Frings immer wieder mit brillianten Spielen seine Unentbehrlichkeit für die Bremer unter Beweise gestellt.
Dennoch könnte die derzeitige sportliche Entwicklung in Bremen den Dortmundern zu Gute kommen: Verpasst Werder die Qualifikation für einen lukrativen europäischen Wettbewerb, steigt möglicherweise der Bedarf an zusätzlichen Einnahmen durch Transfererlöse. Allerdings wird der BVB beim Poker um Frings laut Manager Michael Meier keine Schmerzgrenze überschreiten und sich fair verhalten: „Bleibt es in Bremen beim kategorischen Nein, werden wir das akzeptieren.“
Anders als zuletzt will sich der BVB auf dem Transfermarkt zurückhalten. Neben Frings und Nachwuchskeeper Roman Weidenfeller, der ablösefrei aus Kaiserslautern nach Dortmund wechselt, soll lediglich ein junger Abwehrspieler mit Perspektive verpflichtet werden. „Nachdem wir die Mannschaftsstruktur in den vergangenen drei Jahren erheblich verändert haben, sind wir jetzt in der Lage, den Kader selektiv zu verstärken“, sagte Zorc mit Blick auf das geringe Durchschnittsalter im Dortmunder Team.
dpa/jank
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