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Gutes Leben statt Ökokalypse

BERLIN taz ■ Die Umweltbewegung muss Mehrheiten gewinnen, strategische Allianzen schmieden und professionelle Lobbyarbeit leisten. Das forderte Michaele Hustedt, energiepolitische Sprecherin der Grünen, am Wochenende auf einer Podiumsdiskussion in Berlin. Eingeladen hatte der Umweltverband Grüne Liga, der seine Broschüre „Die Zukunft der Umweltbewegung“ der Öffentlichkeit vorstellte.

In zehn Interviews äußern sich darin Umweltschützer aus Wissenschaft, Politik und Basisinitiativen zur Geschichte und Zukunft der deutschen Umweltbewegung. So warnt im Gegensatz zu Hustedt der SPD-Solarexperte Hermann Scheer vor „falsch gebündeltem Sachverstand“ und „Lobbyarbeit“ der Umweltverbände. Mit den Mitteln eines Interessenverbands werde sich die Umweltbewegung nie messen können. Auch Ralf Elsässer, Mitbegründer der Grünen Liga, bewertete die Professionalisierung der Verbände ambivalent: „Stellungnahmen und Projektanträge“ seien im Osten die Aufgaben der verbliebenen Umweltbewegung und derer, die ihr Engagement zum Beruf gemacht haben. Das sei zu wenig. Die Bewegung müsse die Probleme der Globalisierung erlebbar machen und Konfliktthemen finden, die der Masse der Gesellschaft unter den Nägeln brennt. Einig waren sich die Vertreter auf dem Podium, dass die Frage nach dem Lebenstil der Umweltbewegung eine neue Zukunft eröffnen kann. Die Deutschen seien trotz ihres Reichtums kein glückliches Volk, zitierte Hustedt eine Studie. Mit niedrigen Zutrittsbarrieren und Konzepten des guten Lebens könnte der Umweltgedanke wieder eine Plattform für viele Menschen werden.

PHILIPP HORSTMANN

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