: Feuer auf Plutonium-Schiff
■ Glück im Unglück: Keine nukleare Fracht an Bord
Flammen im Maschinenraum haben am Montag die Fahrt der Atommüll-Fähre „Atlantic Osprey“ (früher: „Arneb“) gestoppt, die noch Ende letzten Jahres knapp eine Tonne hochgiftigen Plutoniums von Schottland nach Bremerhaven transportiert hatte. Das geht aus einem Bericht der Schiffsversicherungsgesellschaft Lloyds hervor. Das Schiff war ohne Atommüll im Manchester Ship Canal unterwegs vom Trockendock zur Irischen See, als das Feuer ausbrach. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte den Brand löschen.
Die „Arneb“ hatte in den vergangenen Jahren regelmäßig Atomtransporte über Bremerhaven durchgeführt. Bereits im Februar 2001 waren bei einer Inspektion der Ro-Ro-Fähre mehrere Mängel entdeckt worden, so unter anderem beim Feuerschutz. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Schiff mit Plutonium beladen bei der Einfahrt nach Bremerhaven in Brand geraten wäre“, sagte Atom-Expertin Susanne Ochse von Greenpeace. Bremen müsse dem Beispiel von Emden und Lübeck folgen und seine Häfen für so gefährliche Schiffe sperren.
Eigentümer der Fähre ist der britische Atomkonzern BNFL. Er will das Schiff in Zukunft vermutlich für Atomtransporte von und zur Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield einsetzen. Dorthin schicken auch die AKW Unterweser und Krümmel ihren Atommüll. hoi
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen