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dienstagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Selten war die Lage der Nation ernster als heute, in diesem Augenblick und Moment, auch und gerade in Deutschland. Ich kann mich jedenfalls nicht entsinnen. In den Theatern dieser Republik wird Politik gegeben, und in den Politikhäusern wird Theater gespielt. Der Wind des Zeitgeistes hat sich gedreht. Nirgends weht er mir frischer um die Nase, als wenn ich durch Berlin-Mitte schlendere, wandere und wandele. Doch schon zieht der Odem der Inszenierung wie Hechtsuppe durch die Hallen des Volkes, die Winkel der Demokratie, die Gassen des Gemeinwesens. Die Linke, zu der auch ich leider einmal gehört habe, weiß heute sehr genau, was die Rechte tut – dasselbe nämlich wie die Linke, zu der ich auch leider einmal gehört habe. Was heute mehr denn je zählt, ist die Frage nach der Lage der Nation. Liegt sie auf dem satten Bauch? Auf dem Rücken der Unterdrückten? In stabiler Seitenlage? Mitnichten. Ost und West liegen in der Löffelstellung beieinander. Und niemand souffliert.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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