: wehrhafte nato
Trend: Berufsarmee
Innerhalb der Nato geht der Trend von der Wehrpflicht- zur Freiwilligenarmee: Noch 1996 wurden in zehn von damals 16 Bündnisstaaten taugliche junge Männer zum Dienst an der Waffe gerufen. Seither haben mehrere Mitgliedsländer die Wehrpflicht abgeschafft – aber niemand hat sie eingeführt.
FRANKREICH hat die Umwandlung in eine Berufsarmee, die ursprünglich erst Ende dieses Jahres abgeschlossen sein sollte, bereits jetzt vollzogen. In SPANIEN soll derselbe Vorgang nächstes Jahr abgeschlossen sein, in ITALIEN im Jahre 2005. Auch PORTUGAL plant den Umbau zu einer Freiwilligenarmee. BELGIEN hat die Wehrpflicht 1995 abgeschafft, die NIEDERLANDE entschlossen sich dazu ein Jahr später. Unverändert gilt die Wehrpflicht in den neuen Mitgliedsländern UNGARN, POLEN und TSCHECHIEN.
Für diejenigen, die in einer Wehrpflichtarmee nicht den Garant für demokratische Streitkräfte sehen wollen, dienen schon länger die USA als Argument: Diese schafften die Wehrpflicht zum Ende des Vietnamkrieges 1973 ab – unter anderem deshalb, weil ein wachsender Teil der Öffentlichkeit in der Zwangsverpflichtung nicht länger ein verbindendes, sondern vielmehr ein spaltendes Element der nationalen Einheit sah. BG
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