: Gedenken ohne Störung beendet
Bei der 30-stündigen Berliner Lesung zum Holocaustgedenktag hat es nach Polizeiangaben keine weiteren Störungen gegeben. Bis gestern Mitternacht wurden am Wittenbergplatz die Namen der 55.696 Berliner Juden verlesen, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Zu Beginn der Lesung am Montagabend hatten Passanten die Veranstaltung durch vereinzelte Zwischenrufe gestört und gefordert, auch die palästinensischen Opfer in der aktuellen Auseinandersetzung im Nahen Osten zu erwähnen. „Das ist eine Verharmlosung der Nazi-Herrschaft“, empörte sich der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, über die Zwischenrufer. „Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, das kann man nicht vergleichen,“ so Brenner. Am 9. April gedenken Juden in aller Welt der sechs Millionen Opfer des Holocaust, seit 1996 organisiert die jüdische Jugendorganisation B’nai B’rith die Totenlesung. Die Jüdische Gemeinde erinnerte mit einer Gedenkstunde an den Aufstand im Warschauer Getto vor 59 Jahren. DPA
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