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„Von wegen familienfreundlich“

■ Baugenehmigung für Weidedamm-Kita fehlt

In der Sozialdeputation herrschte gestern große Verwunderung. Bereits im Oktober wurde dort beschlossen, dass die Hans-Wendt-Stiftung im Findorffer Neubaugebiet Weidedamm III einen Kindergarten errichten soll. Höchste Zeit, denn der Bedarf an Kindergartenplätzen für das Gebiet war falsch kalkuliert worden – die Eltern standen auf dem Schlauch.

Gestern nun erfuhren die Deputierten, dass für das Projekt noch immer keine Baugenehmigung vorliegt. Das Grundstück gehört der Stadt, und die Sozialbehörde hätte das Projekt auf dem kurzen Dienstweg vorantreiben können.

Nun aber wird sich die für September geplante Eröffnung verschieben. „Wenn es jetzt ein bisschen Druck gibt, dann können wir Mitte oder Ende Oktober aufmachen“, hofft der Geschäftsführer der Hans-Wendt-Stiftung, Hardmuth Groß. Gut sechs Monaten Bauzeit sind kalkuliert. 80 Ganz- und Halbtagsplätze wird es dann geben, 67 Anmeldungen dafür gibt es schon. Was passiert nun mit denen? „Wir haben 40 Plätze in einer Vorlaufeinrichtung in einem umgebauten Ladenlokal in der Meraner Straße“, so Groß, „die werden wir bis zur Eröffnung aufrechterhalten“. Auch für die übrigen Kinder wird es Zwischenlösungen – etwa in einem Wohncontainer – geben.

Die Grüne Sozialdeputierte Anja Stahmann ist schwer verärgert: „Wenn Plätze für die Kinder fehlen, kriegen schließlich wir die Pappnase aufgesetzt, und nicht die Baubehörde“. Familienfreundlich sei das jedenfalls nicht. Auch CDU-Frau Silke Striezel mahnte Bausenatorin Christine Wischer (SPD), „ihren Aufgaben nachzukommen“ und die Genehmigung nun endlich zu erteilen. hey

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