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kellers randspurSonntag

Vorwitzig

„Notting Hill“

Wenn Julia Roberts einen Hollywood-Star spielt, der sich in London in den linkischen Buchhändler Hugh Grant verguckt, dann sieht man aber auch jede Pointe frühzeitig kommen – und muss umso mehr lachen, wenn sie dann haargenau wie erwartet eintrifft. Aber dass man überhaupt etwas zu lachen bekommt, ist ja auch was wert.

In einer Fortsetzung würde man gern mal sehen, wie sich das ungleiche Paar wohl 20 Jahre später verhält – Edward Albee hätte daraus was zu machen gewusst. (20.15 Uhr, ZDF)

Aufmüpfig

„The Rock – Fels der Entscheidung“

Mit Nicolas Cage und Sean Connery tun sich zwei Toupetträger zusammen, um Ed Harris und seine Mannen daran zu hindern, von Alcatraz aus ein paar Raketen ins Land zu jagen. Normalerweise bekommt Harris Sold für diese Verrichtung, bekleidet er doch den Rang eines Generals der US-Streitkräfte. Nur zielen halt die Knallkörper diesmal in die verkehrte Richtung. Connery kennt sich auf der Gefängnisinsel gut aus, weil er – hicks, pardon: sic! – einmal ein gefürchteter britischer Geheimagent war. Die US-Behörden halten ihn unter Verschluss, denn Sean kennt die Kennedy-Mörder, weiß um die UFO-Landungen in Roswell und um andere Staatsgeheimnisse. Die 30-jährige Haft aber konnte ihm wenig anhaben – schlechte Aussichten also für die meuternden Militärs auf Alcatraz.

(20.15 Uhr, RTL)

Abgefahren

„Trucks – Out of Control“

1985 verfilmte Stephen King in Eigenregie seine Kurzgeschichte „Trucks“ unter dem Titel „Maximum Overdrive“. Der kanadische Regisseur Chris Thomson glaubte, es besser zu können, nahm sich den Stoff 1997 noch einmal vor und ließ nun seinerseits beseelte Maschinen auf die Menschheit los. Neben Hauptdarsteller Timothy Busfield spielte Brenda Bakke, die kurz zuvor in der von dem früheren Teenageridol Shaun Cassidy erdachten und von Sam Raimi koproduzierten Horrorserie „American Gothic“ eine ganz schön verruchte Lehrerin gespielt hatte. ( 0.05 Uhr, Pro 7)

Tatkräftig

„Das Schwert des Barbaren“

Die gesammelte Weisheit seines fernöstlichen Heimatlandes bescherte dem Asiaten Wang Erkenntnisse wie diese: „Lieber fünfmal umdrehen als einmal mit einem Messer im Rücken sterben.“ Doch alle Klugheit nutzt ihm wenig. Hätte er sich doch lieber nicht dem aufreizend knapp bekleideten Recken Sangraal angeschlossen. Trotz eines prachtvoll ausgebildeten Schwellkörpers kann jener Hüne doch den Verlust von Volk, Verlobter und Wohlbefinden nicht verhindern. Als gelernten Barbaren gelüstet es ihn nach Rache. Ehe die Sache geziemend eskaliert, wobei sogar die Kamera in Mitleidenschaft gezogen wird, verstrickt sich der tumbe Kraftprotz jedoch erst mal in jede erdenkliche Kalamität. Dank Wang kommt er jedoch selbst aus dem Gröbsten stets heil wieder heraus.

(1.15 Uhr, RTL 2)

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