: Antisemitismus in Europa
Mehrere Verletzte bei Angriff auf Synagoge in Kiew. Jüdischer Friedhof in Straßburg geschändet
KIEW/STRASSBURG ap/afp/rtr ■ Rund 50 Jugendliche haben am Samstagabend die Synagoge in Kiew angegriffen. Wie Rabbi Mosche Asman berichtete, hätten die Jugendlichen mit Steinen und Flaschen nach Gläubigen geworfen und mehrere Scheiben zerstört. Davor seien die Täter mit „Tötet die Juden“-Rufen die Hauptstraße entlang gezogen. Mehrere Personen wurden verletzt, es entstand erheblicher Sachschaden. „Es war ein richtiges Pogrom“ sagte Asman. Die Synagoge stehe zwar unter ständiger Bewachung, so die ukrainischen Behörden, die Angreifer habe man aber nicht aufhalten können. Augenzeugen sagten dagegen, die von Anwohnern gerufene Polizei sei erst nach einer halben Stunde gekommen. Am Sonntagvormittag wurden drei Personen im Zusammenhang mit dem Überfall festgenommen. Sie werden der Kiewer Hooligan-Szene zugerechnet. Die Behörden widersprachen aber dem Vorwurf, der Angriff sei gezielt antisemitisch gewesen.
Bereits am Freitag entdeckte die Polizei im französischen Straßburg die Schändung eines jüdischen Friedhofes. Etwa 20 Grabsteine und eine Mauer waren mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen beschmiert. Es sei bereits der vierte Anschlag auf jüdische Einrichtungen im Stadtteil Cronenbourg in diesem Monat, so die Behörden. Wegen des kürzlichen Brandanschlages auf den Cronenbourger Friedhof seien zwei junge Männer nordafrikanischer Abstammung festgenommen worden, hieß es aus Polizeikreisen.
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