: vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Warum Menschen morden, ist eine Frage, die sich das Theater schon seit ein paar tausend Jahren stellt. Die Antworten fielen unterschiedlich, aber selten zufriedenstellend aus. Gemordet wird wie eh und je. Ins Theater gegangen inzwischen eher unintensiv. Doch wenn am morgigen Mittwoch Peter Zadeks Inszenierung von Neil LaButes Theaterthriller „Bash“ im Deutschen Theater seine Berliner Premiere feiert, werden die Leute in der Schumannstraße wahrscheinlich Schlange stehen: Vier junge Leute, vier Lebensberichte, die jeweils mit einem Mordgeständnis enden. Mit Judith Engel, Ben Becker und Uwe Bohm ein hochkarätig besetztes Startheater.
Eine hochkarätige Besetzung der ganz anderen Art bieten dagegen seit gestern die Sophiensaele. Denn wo sonst kommt es schon vor, dass große Theaterkritiker auf den Besetzungslisten kleinerer Theaterproduktionen erscheinen? Seit gestern ist Theater-Heute-Mitbegründer Henning Rischbieter in der Sophienstraße als Graf von Gloster in Thorsten Lensings Inszenierung von „König Lear“ zu sehen. Und den Lear selbst spielt der Fernsehstar Matthias Habich: wenn das nix ist!
Die Schaubühne am Lehniner Platz nimmt dann ab Freitag eine erfolgreiche Baracken-Produktion wieder auf, nämlich Thomas Ostermeiers Inszenierung von Richard Dressers „Unter der Gürtellinie“. Das Stück spielt im Milieu von Fabrikarbeitern und ist so etwas wie eine kapitalistische „Lohndrücker“-Version. Mit der Rückkehr dieses ersten Dresser-Stücks, das Thomas Ostermeier inszenierte, auf den Schaubühnen-Spielplan wird so schon mal auf Ostermeiers neue Dresser-Inszenierung „Goldene Zeiten“ in der deutschsprachigen Erstaufführung in der kommenden Woche (Premiere am Freitag, 26. April) eingestimmt.
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