: „2 x 2 ist eine Mogelpackung“
Metaller setzen ihre Warnstreiks fort. In Berlin und Brandenburg legten 750 die Arbeit nieder. Weitere Proteste sind für heute in Spandau und Tempelhof geplant
„Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“, schallte es am Mittwochmittag aus den Lautsprechern bei den Streikenden vor dem Rathaus Reinickendorf. Wie in Hamburg und in Baden-Württemberg, gehen auch in Berlin-Brandenburg die Warnstreiks im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie weiter. Der Schwerpunkt der gestrigen Proteste lag in den Bezirken Pankow und Reinickendorf, wo rund 600 Beschäftigte die Arbeit zeitweise niederlegten. Im brandenburgischen Eberswalde folgten 150 Arbeiter und Angestellte dem Aufruf der IG Metall.
Die Beschäftigten der Stadler Pankow GmbH wurden bei ihrem Warnstreik unterstützt von Mitarbeitern der ABB-Außenorganisation und Alstom Power Service. Neben 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt forderten die Sprecher der drei Betriebe auch die Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten sowie die Angleichung von Ost- und Westtarifen. „Wir sind kampffähig, aber auch verhandlungsbereit“, erklärte Klaus Wosilowsky von der IG Metall.
Die Beschäftigten der Reinickendorfer ZF Lenksysteme hatten ebenfalls klare Ansagen an die Arbeitgeberseite: „Zwei mal zwei Prozent, das macht nicht vier, sondern ist eine Mogelpackung“, kommentierte Gerd Schulz, Bezirkssekretär der IG Metall, das Angebot des Arbeitgeberverbandes. Der will den Lohn in den folgenden zwei Jahren um jeweils 2 Prozent erhöhen. Die Arbeiter wollen sich jedoch nicht auf einen 24-monatigen Vertrag festlegen, sondern fordern zunächst eine Einkommenserhöhung für die kommenden zwölf Monate.
Heute rufen die Gewerkschaften für 10.15 Uhr zur Kundgebung auf dem Mariendorfer Damm. Die Streiker der BMW-Werke versammeln sich um 13 Uhr vor dem Rathaus Spandau.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen