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Was macht eigentlich ...… Arno?

Verglühen

Man kann nicht einfach „Lampenladen“ sagen, ohne dass alle gleich an Honni und Palast und Schlossplatzdebatte denken. „Exquisite Boutique für professionelle Illumination“ passt ohnehin besser auf „Arno“ – das Geschäft in den S-Bahn-Bögen am Savignyplatz. Zwar wird schon länger ein gut Teil des Umsatzes mit Möbeln und sonstigen Wohnaccessoires erzielt, trotzdem reicht er nicht mehr aus, ein Insolvenzverfahren zu verhindern. Seit geraumer Zeit locken Plakate mit Sonderangeboten potente Schnäppchenjäger und verkünden trotzig „Arno lebt“.

Seit über 17 Jahren führt Axel Fuhrmann das alteingesessene Fachgeschäft. Dabei hatte er sich als Junge geschworen, den Laden niemals zu übernehmen, hatte lieber Musik gemacht und bei der Band Interzone die Hammondorgel bedient, damals in den Achtzigern. Erst nach dem Tod des Vaters kam die Erleuchtung, die Familientradition, die 1927 begann, fortzusetzten. Arno Krumpel, der erste Mann seiner Mutter, hatte den Laden aufgebaut, bevor ihn Axel Fuhrmanns Vater übernahm. Doch der habe das Geschäft „zur 08/15-Kruschtelbude“ verkommen lassen. Um den alten Glanz zurückzubringen, verkaufte Axel Fuhrmann statt Kollektionen lieber ausgefallene Einzelstücke. So was kostet natürlich, brachte ihm aber die Freundschaft mit Gestaltern aus ganz Europa. Jetzt droht das Aus, und zurück bleibt nur ein schwacher Trost: „Ich gehe nie aus dem Laden, ohne den Lampen noch schöne Musik zu machen“, hat er mal gesagt. JRZ

FOTO: REUTERS

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