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Auf Holzmanns Spuren

Zweitgrößter Baukonzern Walter Bau braucht nach Rekordverlust zum Überleben dringend neue Kredite

MÜNCHEN ap ■ Nach einem Rekordverlust im vergangenen Jahr ist Deutschlands zweitgrößter Baukonzern Walter Bau auf die Hilfe der Banken angewiesen. Wie Vorstandschef Hans-Joachim Wolff bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2001 erklärte, braucht der Konzern Kredite über 100 Millionen Euro, um seine Zahlungsfähigkeit bis Ende 2003 zu sichern.

Die Kreditzusage der Banken liegt laut Wolff bereits vor. Das Bankenkonsortium, darunter die Bayerische Landesbank, die HypoVereinsbank und die Commerzbank, hätten kurzfristige Auszahlung zugesagt. 2001 fuhr Walter Bau nach der Fusion mit dem Baukonzern Dywidag 2001 einen Jahresfehlbetrag von insgesamt 231,2 Millionen Euro ein, 166 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Zusammen mit einem Verlustvortrag aus 2000 summierte sich der Konzernverlust auf über 345 Millionen Euro. Der hohe Anstieg des Verlusts sei im Wesentlichen auf einmalige Fusionskosten zurückzuführen, betonte Wolff. Die Zahl sei deshalb nicht zu vergleichen mit dem ähnlichen hohen Minus, das der insolvente Holzmann-Konzern zuletzt erwirtschaftete.

Im Zuge der Fusion wurde bei dem Konzern ein Personalabbau unter den ehemals 16.502 Beschäftigten um rund 20 Prozent beschlossen. Wolff kündigte an, das bis Ende 2002 die aktuell rund 14.100 Stellen um weitere 1.100 Jobs reduziert werden.

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