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Weniger Drehs

Ehrungen en masse: Filmförderung ist fröhlich, räumt aber sinkende Gesamtproduktionszahl in Hamburg ein

Lob, so weit das Auge reicht – und das ausgerechnet in der Medienstadt Hamburg, aus der derzeit doch so viele abzuwandern drohen: Einen „kontinuierlichen Erfolg“ bescheinigt sich jedenfalls die Filmförderung Hamburg GmbH (FFHH) für das Jahr 2001.

„Auszeichnungen, Besucherzahlen, Nominierungen und Festivalpräsenz belegen den Erfolg unserer Arbeit“, sagte Geschäftsführerin Eva Hubert am Montag. Von den geförderten Filmen wurden 2001 insgesamt 20 uraufgeführt. Zwölf kamen in die Kinos.

Auf ihren guten Riecher sind die Macher jedenfalls stolz – und folgerichtig lassen sich für die mit Hamburger Mitteln geförderten Projekte auch eine größere Anzahl Auszeichnungen und Festivalteilnahmen ins Feld führen: 61 Filme wurden auf 50 nationale und 90 internationale Festivals eingeladen, 13 Mal waren Filme im Wettbewerb vertreten. Der Film Die innere Sicherheit von Christian Petzold erhielt zudem den Deutschen Filmpreis. Bester europäischer Dokumentarfilm 2001 wurde der Film Black Box BRD von Andres Veiel. Der verleihgeförderte Film Das Zimmer meines Sohnes von Nanni Moretti erhielt in Cannes die Goldene Palme. Und der mit Hamburger Mitteln geförderte Film Russian Ark von Alexander Sokurov läuft gar im Wettbewerb der 55. Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Für den Deutschen Filmpreis 2002 sind bereits fünf in Hamburg geförderte Filme nominiert.

Im Jahr 2001, so das Resümee, standen der Filmförderung insgesamt 11,23 Millionen Euro zur Verfügung. 7,67 Millionen Euro davon stammen aus den Haushalten der Kultur- und Wirtschaftsbehörde. Im Bereich Produktionsförderung wurden für 49 Projekte rund 9,46 Millionen Euro vergeben.

Wie man Produzenten zum Drehen nach Hamburg lockt? Ganz einfach – ein gutes Serviceangebot löst, so die Organisatoren, alle Probleme. Und obwohl die Zahl der TV-Spielfilme, die in Hamburg gedreht wurden, Hubert zufolge deutlich gesunken ist, sei das Gesamtvolumen der Dreharbeiten in der Hansestadt aber konstant geblieben. Insgesamt wurden 2001 in Hamburg 127 Produktionen gegenüber 141 im Jahr davor erfasst. Darunter waren elf Kinofilme, 48 TV-Spielfilme (gegenüber 59 im Vorjahr), 47 Krimi-Reihen und Serien sowie 21 Dokumentar- und Kurzfilme.

Die Antwort auf die Frage nach den beliebtesten Motiven kam dann aber doch überraschend: der Fischmarkt und die St. Pauli Landungsbrücken, der alte Elbtunnel, das Freihafengebiet, die Speicherstadt und St. Pauli rund um die Reeperbahn zählen zu den bevorzugten Motiven, wie die Filmförderung versichert. Wer hätte das gedacht. taz

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