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Schmackhafter Glaube

2003 wird von den Kirchen zum „Jahr der Bibel“ ernannt

BERLIN dpa/taz ■ Die Bibel könnte man zur Bibel unter den Büchern erklären, wäre sie es nicht längst – mit all ihren literarischen Legenden und Verweisen und Zitaten und ihren tatsächlich meisterhaften Passagen voller Poesie, wie zum Beispiel dem Hohelied Salomons. Leider gibt es aber in dem zusammengestückelten Sammelband auch grausam schlechte Erzählpassagen, für die man den Autoren den Federkiel sonst wohin stopfen möchte. So wird das halbgare Werk vom Leser nur schlecht angenommenen und braucht verstärkte Produkt-Promotion. Deshalb haben die christlichen Kirchen jetzt das Jahr 2003 zum „Jahr der Bibel“ ernannt – und landen prompt im falschen Marktsegment, wenn sie, wie der Ratsvorsitzende der EKD, Manfred Kock, den Lesern ihren Märchenband als eine Art Kochbuch „schmackhaft“ machen wollen. Glaube gepaart mit Geschmack: Sancta stultitia!

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