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Aufwertung von Pflegeberufen

betr.: „Frauen verdienen mehr“, „Das macht meine Frau zu Hause nebenbei“, taz vom 25. 4. 02

In diesen Artikeln den Beruf der Altenpflegerin und Krankenschwester als Beispiel zu finden, hat mich gefreut. Die Situtation für die Mitarbeiterinnen dieser typischen Frauenberufe spitzt sich auf Grund der demographischen, sozial- und familienpolitischen Entwicklung immer mehr zu. Das heißt, es gibt eine stark zunehmende Zahl alter, pflegebedürftiger Menschen, die nicht mehr von ihren Angehörigen, sondern von professionellen Pflegekräften individuell zumeist in ihren Single-Haushalten gepflegt werden wollen und sollen. Dadurch erhöht sich der Mehraufwand erheblich, den diese Pflegekräfte (möglichst examiniert, da sie die Spritze dann schnell mit verabreichen können) leisten.

Die Aufwertung der so gepriesenen ganzheitlichen Pflege könnte durch eine höhere Bezahlung stattfinden. Da aber jüngere Leute diese körperlich sehr schwere, psychisch äußerst belastende und großen Ekel erregende Arbeit nicht ausführen wollen – wofür sie auch noch eine qualifiziertere Ausbildung brauchen –, wäre es an der Zeit, in diesen Berufen die älteren Arbeitnehmerinnen, die hauptsächlich diese Arbeit verrichten, zu entlasten, um ihnen die Kraft, Freude und Lust an der Arbeit mit alten, kranken Menschen zu erhalten. Dazu würde sich eine reduzierte Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, Angebote wie Massagen und Supervision während der Arbeitszeit u. v. m. anbieten. Selbstverständlich müssten die Pflegekassen und die Politik endlich begreifen, dass qualifizierte Arbeitnehmerinnen mehr Geld kosten.

Dazu hat Ver.di eine neue Broschüre „Ambulante Pflege“ herausgebracht (kostenlos anzufordern). ELISABETH BÜNSO,

Krankenschwester, Hamburg

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