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Großer Zulauf bei Mai-Kundgebungen

500.000 Menschen demonstieren friedlich für ihre Arbeitnehmerrechte. Ausschreitungen in Berlin und Hamburg

LEIPZIG/BERLIN dpa ■ Am Tag der Arbeit haben rund 500.000 Menschen in ganz Deutschland für ihre Arbeitnehmerrechte demonstriert. Bei der zentralen Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Leipzig rief Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Gewerkschaften zur Unterstützung im Wahlkampf auf. Bereits erreichte Rechte der Arbeitnehmer müssten gemeinsam gegen Pläne der Union verteidigt werden. DGB-Chef Dieter Schulte verteidigte in Leipzig die Forderungen der Gewerkschaften in der laufenden Tarifrunde als angemessen und bezahlbar. „In den letzten Jahren haben die Unternehmen gute Gewinne eingefahren, die Produktivität der Betriebe ist weiter gestiegen, und deshalb wollen die Menschen jetzt mehr Geld sehen“, sagte Schulte vor 2.500 Zuhörern. Die bundesweit rund 500 Mai-Veranstaltungen standen unter dem Motto „Globalisierung gerecht gestalten“. In Berlin und Hamburg kam es in der Nacht zum 1. Mai zu heftigen Straßenschlachten zwischen linken Demonstranten und der Polizei. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. In Berlin wurde eine Frau von einer Bierflasche lebensgefährlich verletzt. Mehr als 80 Polizeibeamte erlitten Verletzungen.

In Hamburg zogen mehrere 100 Menschen durch das Schanzenviertel und St. Pauli. Sie errichteten Barrikaden und setzten sie in Flammen. Friedlich verlief eine Demonstration der linksautonomen Szene am Nachmittag in Berlin-Kreuzberg. Mit massiven Protesten demonstrierten in mehreren Städten weit mehr als 10.000 Menschen gegen Aufmärsche von Rechtsextremen. Obwohl die Polizei mit mehreren tausend Beamten im Einsatz war, kam es zu Auseinandersetzungen. In Frankfurt am Main verhinderte die Polizei einen genehmigten Aufmarsch von 450 Rechtsextremisten.

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