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Bremen bekommt blaue und gelbe Tonnen

■ Umweltsenatorin Tine Wischer will Gebührenerhöhungen beim Müll vermeiden

Im Jahre 2004 müssen die Preise für die Müllentsorgung um sieben Prozent angehoben werden. Das ergeben interne Studien der Umweltbehörde. Deshalb sollen jetzt die Elemente des bremischen Müll-Sammelsystems, die wegen der Stadtverschmutzung immer wieder zu Kritik Anlass geben, auf den Prüfstand. Das neue Konzept liegt fertig in der Schublade, am 30. Mai soll es die Umweltdeputation absegnen.

Eckpunkte der Veränderung: Die umstrittenen „Gelben Säcke“ sollen bleiben. Wer will, kann stattdessen eine „Gelbe Tonne“ für die Sammlung des recycelbaren Verpackungsmülls bekommen. Und in einzelnen Stadtteilen soll aus „sozialstrukturellen, touristischen oder anderen Gründen“ der Gelbe Sack ganz abgeschafft werden, stattdessen gibt es dort „betreute Abnahmestellen“ oder eben die Gelbe Tonne.

Richtig Geld gespart werden soll bei der Papier-Sammlung. Zwei Drittel der Kosten entstehen nicht durch das Einsammeln an den Straßen, sondern durch die unbewachten Sammel-Container. Die Menge, die hier anfällt, deutet für die Abfall-Experten darauf hin, dass manche Firma hier nachts ihre Kartons zum Nulltarif entsorgt. Zudem wird an den Containern alles abgestellt, was weg muss. Die „Umfeld-Reinigung“ nimmt immer größeren Umfang ein. Und Kostet. 2,3 Millionen Euro sind einzusparen, wenn diese Container-Plätze abgeschafft werden. Papier kann man dann zur Straßensammlung herauslegen – oder eine blaue Tonne bestellen, die wie die Biotonne „inklusive“ ist. Mit ihrem Paket hofft die Umweltsenatorin, für die Jahre 2004 und 2005 Preiserhöhungen vermeiden zu können.

Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Karin Matthes, ist gegen das neue Konzept. „Hauptsache billig“ sei das oberste Prinzip. Dabei würde sich der Service für die Bürger“ verschlechtern. Zudem müssten die Beiräte das Thema beraten, bevor es zu einer Festlegung kommen könne. K.W.

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