piwik no script img

was bisher geschah

Alfred Sauter und seine Trennung von Stoiber

Alfred Sauter (CSU) wurde bundesweit bekannt, weil ihn der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) 1999 aus seinem Kabinett geworfen hatte. Der Landesrechnungshof hatte vorher in einem internen Gutachten 367 Millionen Mark Verlust bei der Bayerischen Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft (LWS) ausgemacht. Deren Aufsichtsratsvorsitzender war Sauter. Aber Stoiber hatte den Einstieg des Unternehmens in riskante Bauträgerprojekte gegen den Widerstand des Finanzministers durchgesetzt. Der erklärte sich aber kurzerhand für nicht informiert und zuständig. Denn in Bayern ist es ausgeschlossen, dass der Ministerpräsident wissentlich falsch handelt. Sauter wurde zum Sündenbock. Dabei hätte der in Tübingen, Genf und München studierte Jurist das Zeug zum Strauß-, Streibl- oder Stoiber-Nachfolger gehabt. Zumindest in der Wortwahl stand er seinen Parteifreunden nicht nach. Noch als Chef der CSU-Jugendorganisation JU lieferte er sich Gefechte mit dem damaligen Juso-Chef Gerhard Schröder. In einer Diskussionsrunde des Bayerischen Fernsehens reizte er Schröder so sehr, dass dieser die Mitglieder der CDU-Studentenorganisation als Strichjungen von Franz Josef Strauß beschimpfte. Sauters Ausscheiden aus der bayerischen Staatsregierung war von einem erheblichen Medienspektakel begleitet. Der Politiker fiel damals auch durch deutliche Äußerungen über den Politikstil Stoibers auf. Heute führt Sauter zusammen mit seiner Frau eine Anwaltskanzlei in München. KUZY

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen