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Ohne Aussicht auf Besserung

Im April höchste Arbeitslosenquote seit 10 Jahren. Mehr Jugendliche ohne Job

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Berlin im April nur leicht zurückgegangen. Ende des Monats waren 287.861 Menschen arbeitslos gemeldet, teilte das Landesarbeitsamt mit, 2.923 weniger als im März, jedoch 15.513 mehr als vor einem Jahr. Mit 17 Prozent erreichte die Arbeitslosenquote den höchstens Stand in einem April seit zehn Jahren.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt sei nach wie vor durch die schwierige konjunkturelle Lage und die Krise am Bau geprägt. „Mit einer durchgreifenden Besserung ist in den nächsten Monaten nicht zu rechnen“, hieß es. Die meisten Arbeitslosen wurden bei Verwaltungs- und Büroberufen, Warenkaufleuten sowie am Bau gemeldet. Deutlich zugenommen hat die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen. Ende April hatten 34.600 Jugendliche unter 25 Jahren keinen Job. Die Bezirke sind weiterhin extrem unterschiedlich betroffen. Die höchste Erwerbslosenquote hat Friedrichshain-Kreuzberg mit 22,6 Prozent, gefolgt von Neukölln (21,4), Mitte (19,5) und Spandau (19,1). Steglitz-Zehlendorf hat nur 11,3 Prozent Arbeitslose.

Der DGB Berlin-Brandenburg sorgt sich um die weiter steigende Zahl von Langzeitarbeitslosen in der Region. Inzwischen gehörten rund 190.000 Menschen dazu, sagte DGB-Landeschef Dieter Scholz. Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) forderte die Schaffung von mehr Lehrstellen. Er wolle bei Handwerk und Industrie dafür in den nächsten Wochen werben, kündigte er an. Vor allem kleine und mittlere Betriebe, die bislang noch nicht ausbilden, sollten dafür gewonnen werden. Sibyll Klotz (Grüne) forderte größere Anstrengungen zur Vermittlung von Sozialhilfeempfängern und Langzeitarbeitslosen in Arbeit. „Es muss endlich Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanziert werden“, sagte die Politikerin. DPA/DDP/TAZ

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