Bildung wär' doch mal 'ne echte Alternative!

Vor zwei Jahren galten sie noch als die „weichen“ Bereiche der Standortförderung, die Kultur und die Bildung, nicht würdig der Millionen der Sonder-Investitions-Förderung. Inzwischen wird parteiübergreifend Bremens Kandidatur als „Kulturhauptstadt Europs“ vorbereitet, und dass Investitionen in Bildung die besten Zukunfts-Inves-titionen sind, ist kein speziell grüner Schnack mehr.

Die Investitionen in die sogenannten „harten“ Standortfaktoren haben keine Wunder vollbracht, derzeit reden Bremens Politiker daher weniger gern über die steuerlichen Effekte von Musical- und Space-Erlebnissen. Da kommt das Thema Bildung gerade recht. Gleichzeitig ist die Bildungspolitik der Bereich, mit dem Bremens Sozialdemokraten vor zwanzig Jahren sich ganz vorn wähnten und mit den Pisa-Untersuchungen nun offenbar ganz schlechte Noten erhalten werden. In kleinen Schritten tas-tet sich das Duo Lemke/Hövelmann an eine neue sozialdemokratische Bildungskonzeption heran, die auch die nicht „sozial Benachteiligten“ mehr und vor allem angemessen fördern und fordern will.

Nicht zufällig hat die Bürgerschaftsabgeordnete Hövelmann über die Frage nicht viel sagen wollen, zu wessen Lasten das Parlament denn dieses gewaltige Umbau-Projekt finanzieren könnte. Wer nicht deutlich umschichten will, macht das Großprojekt Bildungsreform zur billigen Wahlkampf-Nummer.

Klaus Wolschner