: wohin morgen Wo endet Europa?
Wenn in Berlin und anderswo derzeit von Europa beziehungsweise dessen Erweiterung die Rede ist, sind die Horizonte begrenzt – zeitlich wie räumlich. Wie gebannt schaut man dann auf das Jahr 2004, den vermutlichen Beitritt Polens zur Europäischen Union. Oder man blickt auf die Regionen hinter Oder und Neiße samt jenen Städten, deren Namen hier noch gänzlich unbekannt sind, die man aber, generös wie man ist, bald lernen wird.
Ein anderes Datum dagegen ist hier weitgehend unbekannt. Es ist der 1. Juli 2003. An diesem Tag schließt Polen seine Grenzen zum Osten. So verlangt es Kerneuropa als Bedingung für den polnischen Beitritt. Was aber wird künftig aus dem polnisch-ukrainischen oder polnisch-weißrussischen Grenzgebiet? Was aus Städten wie Przemysl, deren Bewohner größtenteils vom Grenzhandel mit dem östlichen Nachbarland leben? Welche Ausnahmen in der Visaregelung lässt Schengen-Europa zu? Wird die neue Außengrenze der Europäischen Union künftig auch bestimmen, wo die Grenze zwischen Europa und „Halbasien“ verläuft, die zwischen Zivilisation und Barbarei?
Um diese Fragen zu diskutieren, lädt die christliche Basisgemeinde Prenzlauer Berg, die in der Ukraine eine Partnergemeinde hat, zu einer Diskussionsveranstaltung mit Uwe Rada ein. Rada wird aus seinem Buch „Berliner Barbaren“ lesen und eine Reise an die neue Außengrenze Europas unternehmen. TAZ
Uwe Rada liest aus „Berliner Barbaren“. Fr., 17. Mai, 19 Uhr, Kiezladen, Dunckerstraße 14, Prenzlauer Berg
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