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Bügeln, Einkaufen oder einfach nur zuhören

Als Pilotprojekt für Hamburg bietet „wellcome“, ein Service der evangelischen Familienbildungsstätte Niendorf, ehrenamtliche Hilfe für Familien mit Neugeborenen

„wellcome“ heißt ein neuer Wochenbettservice, der Frauen mit Neugeborenen ganz praktisch unterstützt. „Junge Mütter werden heute meist nach wenigen Tagen aus der Klinik entlassen“, erklärten die Initiatoren des Projekts der evangelischen Familienbildungsstätte Niendorf, und zu Hause beginne dann der große Stress. Wer keine Hilfe von Freunden oder Familie erhalte, der soll sie jetzt als Pilotprojekt für Hamburg von „wellcome“ bekommen.

Für vier Euro pro Stunde hilft eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Wochenbettfamilie. Wer kein Geld hat, kann den Service auch kostenlos in Anspruch nehmen. Wie ein „guter Engel“ solle die Wochenbetthilfe praktisch ins Geschehen eingreifen: „Sie wacht über den Schlaf des Babys, während die Mutter ausgiebig duscht. Sie bringt das Geschwisterkind zum Kindergarten. Sie kauft ein, bügelt die Wäsche, gibt gute Ratschläge, vermittelt Sicherheit oder hört einfach zu“, erklärte Regine Wagenblast vom Kirchenkreis Niendorf.

Sozialsenatorin Birgit-Schnieber Jastram (CDU), Schirmherrin des Projekts, setzt auf „eine flächendeckende Verbreitung“ der Idee zumindest in Hamburg. „wellcome“ sei aus der Überzeugung entstanden, dass es besser sei, selber zu helfen, als sich da–rauf zu verlassen, dass irgendwer Hilfe anbiete. „Ich wünsche mir, dass überall in der Stadt deutlich wird, wie lohnend Engagement für den Nächsten ist“, sagte die wegen ihrer Streichorgien im Sozialbereich bekannt gewordene Politikerin. DPA

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