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Allgemeine Verunsicherung

Noch weiß niemand, was genau die angekündigten Kürzungen im Schulbereich bedeuten. Aber alle befürchten alles. Die Opposition bezichtigt Lange der Lügen

Noch weiß niemand so genau, was die angekündigten Kürzungen im Schulbereich bedeuten. Aber alle machen sich Sorgen. Susanne Gondermann vom Personalrat Gesamtschulen etwa fürchtet, „dass Teilungs- und Differenzierungsstunden weiter reduziert werden. Das ist aber das Konzept von Gesamtschule.“ Die kleineren Lerngruppen kosten Geld. Geld, das die Gesamtschule auf der anderen Seite wieder einspart, weil hier niemand sitzen bleiben kann. Nach Angaben der Schulbehörde „sparen“ die Gesamtschüler so jährlich 15 Millionen Mark.

Auch beim Institut für Lehrerfortbildung weiß man noch nichts Genaues. Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) hatte das Institut aber schon wiederholt als eine Sparquelle bezeichnet. Christa Goetsch, schulpolitische Sprecherin der GAL, befürchtet, dass auch der Bereich der beruflichen und der politischen Bildung zur Kasse gebeten wird: Volkshochschulen, Weiterbildung, Jugendberufshilfeträger. Sie erinnert den Senator außerdem daran, dass acht Monate nach der Wahl die Zeit der Ankündigungen vorbei sei und endlich Konzepte kommen müssten. Der Senator solle endlich sagen, wo gespart werden solle, ob und wie er die integrierten Gesamtschulen zerstören wolle und was er mit der beruflichen Bildung vorhabe. Auch Konzepte für die dritte Sportstunde, Abi nach 12 Jahren und die Privatisierung der beruflichen Schulen solle Lange endlich vorlegen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warf dem Senator „Lügen, nichts als Lügen“ und eine „Moral der fortgesetzten Täuschung“ vor. „Die Lügerei, dass pro Jahr 100 LehrerInnenstellen geschaffen werden, obwohl in der Realität ein Stellenabbau stattfindet, ist offenbar zum neuen Regierungsstil geworden“, sagte GEW-Chefin Stephanie Odenwald.

Auch die SPD-Fraktion befindet schlicht: „Alles Lüge“. Die schulpolitische Sprecherin Britta Ernst bezeichnet es darüber hinaus als „Gipfel der Frechheit“, dass Staatsrat Reinhard Behrens nun kritisiere, dass der alte Senat Lehrer eingestellt habe, für die es keine Planstellen gab. Genau diese vorgezogenen Einstellungen habe Behrens als Mitglied des Deutschen Lehrerverbandes immer gefordert. SANDRA WILSDORF

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