unterm strich:
Der vor allem im Ausland ausgezeichnete türkische Schriftsteller Yasar Kemal hat am Samstag in Ankara die Ehrendoktorwürde der Bilkent-Universität verliehen bekommen. Der fast 80-jährige Romancier nannte die Ehrung einen „Hoffnungsschimmer“. Zugleich sprach er die „Unterdrückung“ von Schriftstellern und Künstler an, die nach seinen Worten in der Türkei „nichts gelten“. Er habe Zweifel, ob das Land „an der Schwelle einer Entwicklung“ stehe. „Die Tatsachen zerstreuen meine Zweifel nicht, sie vermehren sie.“ Dennoch glaubt Kemal, der 1997 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhielt, dass „das Volk Anatoliens zu seiner seit alters friedliebenden Lebensart, zu seiner vielfältigen Kultur zurückkehren wird“. Dann werde die Europäische Union die Türkei „mit Freuden“ aufnehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen