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Prag fürchtet Wahlsieg Stoibers

PRAG dpa ■ Ein Wahlsieg von Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) hätte nach Ansicht von Tschechiens Ministerpräsident Miloš Zeman „keinen guten Einfluss“ auf die Entwicklung des bilateralen Verhältnisses. „Ich bedaure jene Politiker, die nur über Vergangenheit reden, denn sie haben für die Zukunft nichts anzubieten“, kommentierte der Sozialdemokrat in der Zeitung Pravo Stoibers Auftritt während des Pfingsttreffens der Sudetendeutschen. CDU-Chefin Angela Merkel hat derweil Stoibers Forderung verteidigt. Sie sei wie Stoiber „der Meinung, dass die Beneš-Dekrete aufgehoben werden sollten“. Die Dekrete des damaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš waren Rechtsgrundlage für die Enteignung und Vertreibung der Sudetendeutschen. Im April hatte das tschechische Parlament sie als „unleugbar, unantastbar und unveränderlich“ bezeichnet.

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