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Tang ins Gesicht

■ EU fördert Braunalgen und Shrimpsvorkommen in der Ostsee

Niedersachsens Fischereiministerin Ingrid Franzen (SPD) überreichte jetzt in Kiel-Holtenau und in Strande Zuwendungsbescheide über Mittel der EU und des Landes an Firmen, die sich mit der Produktion von Zuckertang und Shrimps befassen. Aus dem Extrakt der Braunalge Zuckertang können Naturkosmetik, pharmazeutische Produkte und Fitnessgetränke hergestellt werden. An langen Leinen der Firma Coastal Research & Management GbR (CRM) wächst in der Kieler Förde der Zuckertang. Ziel ist eine Jahresproduktion von zwei Tonnen. Mit der ersten Algen-Unterwasserfarm in der Ostsee haben Diplom-Biologe und CRM-Mitgesellschafter Kai Hoppe und sein Partner Levent Piker in der Fachwelt bereits für Furore gesorgt. Die Ministerin lobte: „Der Anbau von Zuckertang als Rohstoff für den Wellness- und Pharmazie-Bereich und die Ernährungswirtschaft ist ein innovatives und zukunftsweisendes Projekt.“ Die Techniken zur Kultivierung des Zuckertangs sollen innerhalb eines auf drei Jahre angelegten Pilotprojekts in der westlichen Ostsee in einem größeren und für die kommerzielle Nutzung geeigneten Rahmen weiterentwickelt und erprobt werden. Das Land und die EU steuern 385.000 Euro bei.

Das von der Biologischen Anstalt Helgoland wissenschaftlich begleitete Projekt ordnet sich ein in die Bemühungen, einheimische marine Ressourcen umweltfreundlich und wirtschaftlich für Ernährung und Wellness zu nutzen. In Strande will eine Shrimpsproduktionsfirma mit alternativen Meerwasserkreislaufanlagen dafür sorgen, dass die gestiegene Garnelennachfrage in Deutschland nicht mehr auf Kosten von Mangroven- und Lagunengebieten in Südostasien gedeckt werden muss, sondern hier hinreichende Shrimpsmengen erwirtschaften werden. dpa

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