: Lustobjekt Lassie
Die Tanzkompanie MS Schrittmacher taucht in die Abgründe unserer Liebe zu den süßen Vierbeinern
In Martin Stiefermanns Tanzstück „Mit Essen spielt man nicht“, einer komisch-absurden Bühnenerzählung mit Schauspiel- und Tanzeinlagen, einem koketten Bühnenbild und unterhaltsamer Ironie, geht es um die erzwungene Vermenschlichung des Haustiers, das für die Liebesunfähigkeit seines Herrchens bzw. Frauchens herhalten muss und gar noch als Lustobjekt benutzt wird. In einem scheußlichen Ambiente von Single-Eigenheimen, die sich ganz plötzlich aus Tiertransportkisten herausgeschält haben, agiert eine schrille Gemeinschaft Liebesgestörter: Eine einsame Frau malt Dalmatiner-Punkte auf ihr Klopapier, während sich ihr Nachbar als Chefkoch für seinen Hund betätigt. Dann gesteht er, alles zu vögeln, „was zwei Flügel oder vier Beine hat“. Die Hausgemeinschaft versammelt sich derweil vorm Fernseher und guckt „Lassie“. Wer gern über Pelzmantelträger, Fetischisten und Esoteriker lacht, sollte dieses Stück nicht verpassen. JSI
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen