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Aufrüstung in vollem Gang

Bei anhaltendem Trend wird bis 2010 Höchststand des Kalten Krieges überschritten

BONN dpa ■ Weltweit ist eine neue Aufrüstungsrunde in vollem Gange. Zu diesem Ergebnis kommt das Jahrbuch 2002 des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC). Auf die Abrüstung der frühen 90er-Jahre – die „Friedensdividende“ – scheine nun eine „Terrordividende“ zu folgen. Die mit Abstand größte Militärmacht USA hätte die Militärausgaben massiv erhöht und ihre Rüstungsmaschinerie angekurbelt.

Im Jahr 2002 hätten die weltweiten Militärausgaben das Niveau von 1992 wieder erreicht, so ein BICC-Experte. Bleibe es bei diesem Aufwärtstrend, „wird im Jahr 2010 der historische Höchstwert des Kalten Krieges von 1987 überschritten werden“.

Die globalen Militärausgaben werden laut Bericht in diesem Jahr bei rund 960 Milliarden Euro liegen, 4 bis 5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Schon vor den Terroranschlägen des 11. September 2001 auf die USA sei in den Vereinigten Staaten eine neue Aufrüstungsrunde eingeläutet worden, heißt es in dem BICC-Bericht „Conversion Survey 2002“. US-Präsident George W. Bush habe eine Erhöhung des Verteidigungsetats von 310 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001 auf 353 Milliarden Dollar für 2002 durchgesetzt. Damit geben die USA in diesem Jahr mehr als 9-mal so viel aus wie Frankreich, Großbritannien und China mit jeweils unter 40 Milliarden Dollar und 12-mal so viel wie Deutschland mit knapp 30 Milliarden Dollar. Die Bundesregierung sei gut beraten, nicht nur auf die USA zu starren, wenn Bush dazu auffordere, „Lücken“ im Militärbereich zu schließen, so ein BICC-Vertreter.

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