piwik no script img

vorlauf musik Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

„Ich werde jetzt nicht den zum Scheitern verurteilten Versuch unternehmen, diese Gruppe stilistisch einzuordnen, sondern sage nur so viel, dass diese Musik viele Türen öffnet und andere zumacht.“ Diese Wertschätzung Brezel Görings vom Jeans Team kann man getrost ohne weitere Anmerkungen so stehen lassen und dafür mehr Worte über Pluxus verlieren, die man in Berlin noch nicht so kennt. Die vier Schweden mögen den Elektropop als quietschbuntes Ding und toben sich beherzt an ihren Keyboards und Synthies aus. Was in ihrer Heimat mit anerkennendem Kopfnicken vermerkt wurde: Die Band heimste den Swedish Alternative Music Award in der Kategorie „Best Live Act“ ein und gleich den Benno Award (was immer das sein mag) als beste Instrumentalband dazu. Allerlei nette Lorbeerkränze also, aber hübscher ist noch, dass sie ihre erste Platte schlicht „Music inspired by Kennedy International Airport“ nannte. Das schmeckt nach Weite und Stilbewusstsein. Beide Bands treten am Samstag bei der „Battle of the Nerds“ im Theatersaal des Tacheles (21 Uhr) zum angeregten Quartettspielen an. Am gleichen Abend gibt es alternativ dazu Tipper Gore in der Acud-Remise (22 Uhr), das Berliner Trio um den Schlagwerker Tony Buck (mit Rico Repotente, Gitarre, und Joseph Williamson, Bass), das freudig mitteilt, dereinst bei den Festivals in Nickelsdorf und Ulrichsberg mit seinen Auftritten nach Evan Parker oder Cecil Taylor sich einen Ruf als die Partyband erspielt zu haben. Was vielleicht dadurch vereinfacht wurde, dass die vorgenannten Herren nun alles andere, bestimmt aber keine Fachartikler für Tanzmucke sind, und allzu mitschunkelnde Sachen sollte man auch nicht beim minimalistischen Dub-Rock mit Sly Stone-Input von Tipper Gore erwarten. Eher Besseres: Eine Party für den Kopf.

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt der Kinderhort

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen