: „Ich möchte lieber keine Körner!“
Nach dem großen Öko-Lebensmittelskandal: Die Kunden in Bioläden werden immer vorsichtiger
(Im Bioladen)Verkäufer: „Guten Tag!“Kunde: „Guten Tag!“ Verkäufer: „Womit kann ich dienen?“Kunde: „Ich hätte gern keine Eier!“Verkäufer: „Keine Eier?“ Kunde: „Keine Eier!“ Verkäufer: „Da wollen wir doch mal sehen, ob wir keine Eier da haben.“ (sucht, findet nichts) „Bitte schön: Keine Eier! Darf es sonst noch etwas sein?“ Kunde: „Ja, ich hätte auch gern keine Wurst.“Verkäufer: „Keine Wurst?“ Kunde: „Keine Wurst!“ Verkäufer: „Da wollen wir doch mal sehen, ob wir keine Wurst haben.“ (sucht, findet nichts) „Bitte schön: Keine Wurst! Darf es sonst noch etwas sein?“ Kunde: „Haben Sie frisches Fleisch?“Verkäufer: „Ja!“Kunde: „Dann hätte ich gern kein frisches Fleisch!“ Verkäufer: „Kein frisches Fleisch?“Kunde: „Kein frisches Fleisch!“Verkäufer: „O, das tut mir Leid: Kein frisches Fleisch habe ich leider nicht da.“Kunde: „Schade …“ Verkäufer: „Vielleicht möchten Sie stattdessen keine Körner?“Kunde: „Ich sagte doch, ich möchte kein frisches Fleisch!“Verkäufer: „Oder vielleicht keine Kekse? Keinen Kuchen? Kein Brot?“ Kunde: „Dann schon lieber keine Sahne. Ich muss nämlich nicht auf meine Linie achten …“Verkäufer: „Dann wollen wir doch mal sehen, ob wir keine Sahne haben.“ (sucht, findet nichts) „Tatsächlich – ich habe keine Sahne mehr da. Bitte schön. War’s das?“Kunde: „Was?“ Verkäufer: „Ob es das war!“Kunde: „Das?“Verkäufer: „Ja.“Kunde: „Ja, das war’s!“ Verkäufer: Gut, dann hatten wir keine Eier …“Kunde: „Keine Eier!“ Verkäufer: „Keine Wurst …“Kunde: „Keine Wurst!“Verkäufer: „… und frisches Fleisch …“Kunde: „Moment, frisches Fleisch?“Verkäufer: „Ja …“ Kunde: „Ich wollte kein frisches Fleisch!“Verkäufer: „Ach ja, entschuldigen Sie! Mein Fehler! Ich hatte gedacht …“Kunde: „Ja, hahahaha …“Verkäufer: „Hahahaha … also kein frisches Fleisch.“ (streicht den Posten auf dem Notizzettel) Kunde: „Ich hatte stattdessen keine Sahne!“ Verkäufer: „Richtig!“ (notiert sich das) „Das macht dann genau: Kein Geld“Kunde: „Kein Geld! Das ist aber preisgünstig! Hier kaufe ich gern wieder nicht ein!“ Verkäufer: „Ja, Ökoprodukte müssen nicht teuer sein. Möchten Sie eine Tüte?“Kunde: „Eine Tüte?“Verkäufer: „Eine Tüte!“ Kunde: „Nein, keine Tüte.“Verkäufer: „Tja …“Kunde: „Also dann: Auf Wiedersehen!“ Verkäufer: „Auf Wiedersehen. Äh, wie ist es mit morgen?“Kunde: „Was?“Verkäufer: „Möchten Sie morgen auch keine Eier?“Kunde: „Nein, morgen möchte ich auch keine Eier!“Verkäufer: „Und Wurst? Wie ist es mit Wurst?“Kunde: „Nein, keine Wurst?“Verkäufer: „Frisches Fleisch?“Kunde: „Haben Sie frisches Fleisch?“Verkäufer: „Ja!“Kunde: „Dann hätte ich gern kein frisches Fleisch!“Verkäufer: „Dann brauchen Sie auch keine Tüte!“Kunde: „Nein, keine Tüte!“Verkäufer: „Dann bis morgen!“Kunde: „Ja, bis morgen!“
JAN ULLRICH
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen