: Wer fotografiert?
Der Fotograf Fred Stein wurde 1909 als Sohn eines Rabbiners in Dresden geboren und absolvierte in Leipzig ein Jurastudium. 1933 emigrierte er zunächst nach Paris, wo er durch seine Kontakte zu anderen Emigranten eine Existenz als Fotograf aufbauen konnte. Mit seiner handlichen Leica hielt er das Leben von Flüchtlingen wie Hannah Arendt oder Willy Brandt fest. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, es gelang ihm jedoch zu fliehen, bevor die Deutschen Paris besetzten.
In New York, wo er 1941 mit einem der letzten Flüchtlingsschiffe aus Südfrankreich eintraf, gelang es ihm vor allem mit Reportagen und mit Porträts der intellektuellen Elite (Albert Einstein, Frank Lloyd Wright, Thomas Mann) an seine Erfolge in Europa anzuknüpfen. Fred Stein starb 1967. Von seinen sieben Monographien ist in Deutschland momentan keine erhältlich.
Steins amerikanischer Kollege Harold Roth arbeitete ebenfalls in den Vierzigerjahren in New York. Über seine weiteren Lebensdaten ist leider nichts in Erfahrung zu bringen. Seine Fotoagentur teilt lediglich mit, dass Harold Stein inzwischen verstorben ist.
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