: Wer spricht?
Der Aufsatz von Ian Buruma und Avishai Margalit erschien zunächst Anfang Januar in der New York Review of Books, dem wichtigsten Medium für intellektuelle Debatten in den USA. Die Schweizer Weltwoche druckte Anfang Februar eine stark gekürzte Fassung des Textes. In der Bundesrepublik hat der Merkur – Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken die Rechte gekauft; für den Markt überregionaler deutschsprachiger Tageszeitungen konnte das taz.mag die Lizenz erwerben.
Zu den Autoren dieses mono.mags: Ian Buruma, Jahrgang 1951, gebürtiger Niederländer, hielt sich viele Jahre in Japan und anderen Teilen Asiens auf. In seinem Buch „Das Spiel des Maharadschas“ (1993) versucht er am Beispiel der Lebensgeschichte der indischen Kricketlegende Shri Ranjitsinhi zu ergründen, was ein Dandy ist. Aktuell ist von Buruma auf Deutsch Anglomania. Europas englischer Traum (Hanser, München 2002, 392 Seiten, 24,90 Euro) erschienen, eine gescheite und ironische Skizze dessen, was England am kontinentalen Europa stets faszinierte – und was die Menschen an England: die Teestunde etwa oder der Tweed, die britische Liberalität und zugleich dessen Konservatismus.
Avishai Margalit, 1939 in Palästina geboren, wuchs in Jerusalem auf und lehrt dort heute an der Hebräischen Universität Philosophie. Der Mitbegründer der Friedensbewegung „Peace Now“ tritt für eine friedliche Koexistenz von Israelis und Palästinensern ein. Margalits Denken gilt in erster Linie der Idee einer gerechten Gesellschaft: Was zeichnet sie aus, wie müssen deren gesellschaftliche und staatliche Institutionen beschaffen sein, dass sie diesen Anspruch nicht vernachlässigen.
Diesem Thema ist auch Margalits Buch Politik der Würde. Über Achtung und Verachtung (Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1999, 332 Seiten, 14,95 Euro) gewidmet. Ebenfalls auf Deutsch liegt sein Buch Amnestie. Oder Die Politik der Erinnerung in der Demokratie (Suhrkamp, Frankfurt am Main, 320 Seiten, 10 Euro) vor. Zusammen mit Gary Smith untersucht er darin (auch) am Beispiel des Holocaust, wie eine Balance zwischen dem nötigem Vergessen und der gegebenen Präsenz eines Verbrechens gehalten werden könnte.
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