piwik no script img

Streit um Rotation

Grüner Landesvorstand in Niedersachsen tritt zurück: „Nicht mittendrin die Spielregeln ändern“

Wegen eines parteiinternen Streits über das Rotationsprinzip ist der Vorsitzende der niedersächsischen Grünen, Jan Henrik Horn, zurückgetreten. „Das Verhältnis zwischen der Partei und der Führungsriege ist zerrüttet“, sagte Horn gestern. Anlass des Rücktritts sei das Verhalten des Parteitags am Wochenende. Horn wurde von der Versammlung ausgebuht, als er sich für die Einhaltung der geltenden Rotationsregeln einsetzte. Daran war zuvor der langjährige Haushaltsexperte Michel Golibrzuch gescheitert, als er die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für eine dritte Landtagskandidatur knapp verpasste.

Mehrere Parteitagsmitglieder hatten darauf hin eine Wiederholung der Abstimmung gefordert. Dagegen hatte sich Horn ausgesprochen. „Das widerspricht meinem Demokratieverständnis“, sagte der ehemalige Staatssekretär im Umweltministerium, der selbst kein Anhänger des Rotationsprinzips ist. „Wenn man sich Regeln gibt, dann entspricht es dem demokratischen Verständnis, dass man nicht während eines laufenden Spiels die Regeln einfach ändern kann.“ Darüber hinaus sei eine weitere Zusammenarbeit zwischen ihm und Golibrzuch „nicht förderlich“.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen