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… und sonst?
G‘schichten aus der Provinz: Der Kanzler kommt nach Lichterfelde. Am 14. Juni besucht Gerhard Schröder die Kleingartenanlage „Abendruh“, nachdem er im Jahr 2000 aufgrund besonderer Charaktereignung zum „obersten Laubenpieper Berlins“ gekürt worden war. In „Abendruh“ fließt Bier vom Fass und Fett vom Grill, und der Kanzler pflanzt einen Baum. Ein Buch hat er ja auch schon geschrieben.
Derweil exportiert der mecklenburgische 9.000-Seelen-Ort Malchin nicht nur kontaminiertes Tierfutter, sondern auch invalide Großsäuger. Vergangene Woche brach sich Zirkuselefantenkuh Rani beim Anpflocken den Oberschenkel. Hilfe lässt ihr nun die Berliner FU angedeihen: Die Veterinäre der Düppeler Klinik für Pferdekrankheiten haben den Dickhäuter durchgecheckt. Gegipst werden muss nicht, aber das Tier wird für drei Monate mit Gurten fixiert – in einer Garage.
Für eine Provinzposse hält der Fahrgastverband Igeb die massierten Gleisarbeiten rund um den Bahnhof Friedrichstraße. Die anstehende gleichzeitige Stilllegung von Nord-Süd-, Stadt- und Trambahn sei „beispiellos und ungeheuerlich“. Das Verwaltungsgericht urteilte gestern dagegen ganz metropolitan: Der Imbissstand am Pariser Platz muss bis Oktober verschwinden. Schließlich sei die Genehmigung befristet gewesen. Aber wie man am Brandenburger Tor eine zünftige Currywurst bekommt, hat uns ja unlängst der Kanzler vorgemacht.
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