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Altonale hochpolitisch

Vereine und Initiativen nutzen an diesem Wochenende die Öffentlichkeit der Altonale, um gegen die Kahlschlagpolitik des Hamburger Senats zu protestieren

Die Hamburger Regierung kürzt die Zuschüsse für Sozialprojekte, auch in Altona stehen mehrere kurz vor dem Aus. „Natürlich sind wir alle bewegt“, sagt Griet Gäthke, Mitarbeiterin der Motte. Auch das Altonaer Kulturzentrum sei von der Sparpolitik „indirekt betroffen“. Und dagegen wollen sich die verschiedenen Organisationen und Initiativen öffentlich zur Wehr setzten. Eine gute Gelegenheit ist dafür die Altonale, die ohnehin eine politische Tradition vorweisen kann. Denn in Hamburgs größtem Stadtteilfest wird nicht nur gefeiert, immer haben auch Initiativen und politische Organisationen ihren festen Platz.

In diesem Jahr stärker als zuvor: Bei der Reitbahn haben über 140 Vereine, Initiativen und Parteien ihre Stände aufgebaut, darunter Plan International e. V., das Wohnschiffprojekt Neumühlen, der AK Asyl und die Motte. Sie haben sich zu einem offenen Arbeitskreis zusammengefunden, um ihre Interessen deutlicher artikulieren zu können. Der erste gemeinsame Auftritt ist auf der Altonale, „doch es wird bestimmt nicht der letzte sein“, ist Gäthke zuversichtlich. Die Geschichte Altonas sei von Zuwanderung und Kulturvielfalt geprägt, deshalb müsse über Migration und Asyl diskutiert werden. Am Sonntag von 15 bis 17 Uhr wird die Ausländerbeauftragte Ursula Neumann in das so genannte Initiativendreieck an der Reitbahn kommen, um mit Bürgern und Organisationen Kontakt aufzunehmen. Hamburgweit ist die Empörung darüber groß, dass der Senat gerade ihre Stelle streichen will.

Politischer als im vergangenen Jahr soll auch die Spaß-Parade am Sonntag werden. Neben den über 500 teilnehmenden KünstlerInnen, die tanzend, singend und musizierend durch die Straßen ziehen werden, sind auch AktivistInnen dabei: Friedensnobelpreisträger „medico international“ protestiert mit der Aktion „fatal transactions“ gegen den blutigen Diamantenhandel in den afrikanischen Bürgerkriegsgebieten. Die Greenpeace-Jugend wird mit Tierkostümen verkleidet auf die Gefährdung der letzten Ur- und Regenwälder aufmerksam machen.

Widersprüchlich mutet es da nur an, dass auch die Verantwortlichen der Sparpolitik die Altonale zum Wahlkampf nutzen wollen: In der Bürgersprechstunde am Samstag geht Markus Weinberg, Altonaer CDU-Bundestagskandidat, von 12 bis 14 Uhr auf dem Goetheplatz (Neue Großen Bergstraße) auf Stimmenfang. HELENE BUBROWSKI

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