: Der Nitrofenskandal
betr.: „Künast ist nur angekratzt“ von Hannes Koch, taz vom 7. 6. 02
Die Schlammschlachten der Politiker, der Missbrauch der hohen Häuser zu narzisstischen und machtbesessenen Hasstiraden, das Verbreiten von Lügengeschichten, die ganze Inszenierung zur Verblendung des Wahlvolkes – all das ist in der Politik Alltag. Alle sind mehr oder weniger beteiligt, ob sie wollen oder nicht.
Frau Künast ist weniger beteiligt an dieser Art der Politik. Sie hat ihren Job gut und sehr gut gemacht. Sachlich. Engagiert. Sie hat in kürzester Amtszeit in einem verknöcherten, staubtrockenen Bereich viel in Bewegung gebracht. Und jetzt soll sie für einen Skandal gerade stehen, den Vorgänger, Strukturen und ganz andere zu verantworten haben? […] Zu Recht beschreiben Sie die Scheinheiligkeit der Opposition, Künast anzugreifen und gleichzeitig die Gesetze im Bundesrat zu blockieren – und meinen, diese Absurdität wäre nicht vermittelbar. Wieso sollen wir LeserInnen diese Bodenlosigkeit eigentlich nicht begreifen können? Gerade diese absurden politischen Schachzüge sollten medial in den Vordergrund gerückt werden. Und nicht die Personifizierung des Skandals an der Person Künast! […] REGINA MEYER, Göttingen
betr.: „Ökobauern: Keine Lust auf Sonnleitner“, taz vom 7. 6. 02
Vielleicht sollten wir mal eine „Anti-Agrarfilz-Taskforce“ losschicken. Ich denke, Herr Sonnleitner und die übrigen Funktionäre würden dann ziemlich schnell in der Wüste landen und einige Politiker aus dem eher konservativen Lager gleich dazu …
Die Ökolandwirte tun gut daran, von der Lobby-Maschine DBV einen Sicherheitsabstand zu halten und sich lieber zusammen mit den Verarbeitern und den Händlern als Branchenverband neu aufzustellen. Das hat in Österreich verhältnismäßig gut funktioniert, warum sollte das in Deutschland nicht auch endlich zum Durchbruch der Bio-Landwirtschaft im hart umkämpften Lebensmittelmarkt führen? Die Bio-Strukturen müssen überschaubar bleiben, dann findet die nächste Krise wieder dort statt, wo sich keine(r) mehr wundert, wenn es wieder mal passiert ist: in der konventionellen Hochleistungs-Landwirtschaft.
NORBERT FASCHING, Gärtringen
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