: die skrupellosen bauernfänger von der „titanic“
Wie entsteht ein solches Bild? Stellen Sie sich vor, Sie wären ein FDP-Politiker. Keine große Nummer, nur ein lokaler Liberaler in der thüringischen Provinz. Stellen Sie sich also vor, Sie wären Klaus Schneider, Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Eisenach-Stadt. Sie sitzen also den ganzen Tag in Ihrem Büro und schaukeln Ihre – … nein, Sie arbeiten hart! Dann klingelt jäh das Telefon. Sie werden gebeten, sich in die Innenstadt zu verfügen, wo Ihre Partei einen Infostand aufgebaut hat. Davon wissen Sie zwar nichts, aber Sie wissen ja auch sonst nicht alles. Vor Ort jedenfalls erscheint Ihnen „alles und alle in Blau-Gelb, völlig unverfänglich“ – also gesellen Sie sich zu Ihren vermeintlichen Mitstreitern, grinsen, schütteln Hände, posieren für ein Foto, das übliche Programm eben. Eben nicht. Die jungen Liberalen sind allesamt Mitarbeiter der Satirezeitschrift Titanic, die FDP-Wahlplakate alle ein wenig, naja, kontrovers. Erst später dämmert Ihnen, „welchen skrupellosen Bauernfängern“ Sie aufgesessen, in welche Bredouille Sie da geraten sind: „Das war schon kriminell und hat mit demokratischen Gepflogenheiten nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun!“ Aber mit Ihrem politischen Gespür. Und mit den neuen Gepflogenheiten der FDP. FRA FOTO: THOMAS HINTNER
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