die anderen:
Die linksliberale bulgarische Zeitung Sega aus Sofia schrieb zur politischen Lage in Serbien: Um die politische Krise in Serbien zu bewältigen, muss die Demokratische Partei Serbiens DSS von Präsident Koštunica konkrete Engagements übernehmen: aufzuhören, die Arbeit des serbischen Parlaments und der Regierungskoalition DOS zu blockieren. Sollte die parlamentarische Präsenz nicht wiederhergestellt und der Boykott von DSS fortgesetzt werden, wird es zum Zerfall von DOS kommen – 18 Parteien sind viel zu viel für eine Koalition. Besonders für eine wie DOS, die allein von der Idee verbunden war, Milošević zu stürzen. Das aber bedeutet vorzeitige Wahlen.
Die russische Wochenzeitung Moskowskije Nowosti macht in ihrer jüngsten Ausgabe für die Randale nach dem verlorenen Fußballspiel gegen Japan den staatlich verordneten Patriotismus verantwortlich: Am Abend des 9. Juni hat Moskau bezahlt für das Scheitern der Sozialpolitik, für die weite Kluft zwischen Reich und Arm, für die öffentliche Apathie und das russlandweite Scheißegal-Gefühl, für die nationalistische Infizierung als Folge des Tschetschenienkriegs und der sowjetischen Erziehung, für die korrupte und daher gleichgültige und unprofessionelle Polizei, für die patriotische Stimmungsmache um Sport und Fußball.
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