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Sams noch mal

Die neue Spielzeit des Jungen Theaters: Viel Musik, neue Produktionen und ganz viel Sams

Auf ein neues, ein letztes Mal, lädt das Junge Theater für die nächste Spielzeit in den Güterbahnhof. Denn im April ziehen sie in die Schwankhalle – und zwar mit allen Konsequenzen für Programm und Planung.

Chansons und Unterhaltung werden in dieser Spielzeit einsamer „Höhepunkt und Abschied“ zugleich sein: Vom „Hör-zu-Festival“ oder dem Eisdielen-Schlager bis zu „Ostalgischen Liederabenden“ à la Manfred Krug oder dem Abend für Velvel-Underground-Sängerin Nico, bis hin zu Tim Fischer, den Musikrevues, den bewährten Tiger Lilies, und so weiter und so fort verspricht das Junge Theater wunderbare Mucke das ganze Jahr über. Aber eben zum letzten Mal, zumindest in dieser Häufung. In der Schwankhalle soll es, schon allein aus räumlichen Gründen, deutlich weniger Musikabende geben.

Dafür aber Eigenproduktionen: „Shockheaded Peter“ steht schon im August an. Die kassenschlagerträchtige Erwachsenen-Version des Struwwelpeters wird von Carsten Werner als Junk Opera inszeniert: Mit Musik der Tiger Lilies aber von Mark Scheibe neu arrangiert und komponiert und mit Struwwelpeters Eltern, die Opfer ihrer eigenen Erziehungsmethoden werden.

Damit kleine (und große) Kinder nicht zu kurz kommen, gestaltet das Sams das Vorweihnachtsprogramm. Das gab es zwar letztes Jahr schon, aber da gab es vor allem mehr Nachfragen als Aufführungen. Also: Sams back on stage. Und für alle die es letztes Jahr schon liebten, kommt Sams 2 („Neue Punkte für das Sams“), die Fortsetzung vom vorlauten und gefräßigem Wesen mit den blauen Punkten.

Zuvor aber gibt es hoffentlich das „Theater für alle Festival“. Noch ist die Finanzierung nicht ganz gesichert, aber geplant ist bislang jeden Tag im Oktober ein Angebot auf die Beine zu stellen. Europäisches und internationales Theater will Carsten Werner dafür nach Bremen holen. Und zwar eine bunte Vielfalt: Macbeth zum Beispiel als Karaoke-Aufführung zu sehen. Oder Wohnzimmer-Bespielungen.

Gleich im November steht schon das nächste Festival an: Die Freien Theatertage in Bremen („Input-Festival“) in Zusammenarbeit mit dem Kontorhaus. Eine Art Wiederbelebung des Theaterprojekts aus den Jahren 1995 bis 1998, in diesem Jahr dann mit dem Schwerpunkt Osteuropa.

Neu hinzu kommen für das Theater haufenweise Reisen nach Sylt. Dort sitzt nämlich der neue Sponsor des Theaters, der die zweite Premiere („Die Untersuchung eines Zufalls“ von Alexej Schipenko) auf die Nordsee-Insel holt, aber gleichzeitig auch Bremer Inszenierungen fördert.

Neu ist auch der Theater-Tag, der – analog zum Kinotag – dienstags den Eintritt um drei Euro reduzieren soll. pipe

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