: Landbau-Labels
Bio muss nicht öko sein
Betriebe des ökologischen Landbaus werden mindestens darauf geprüft, ob sie den Vorschriften der EU-Bio-Verordnung genügen. Diese setzt den Standard für Produkte, die mit Begriffen wie „bio“ oder „öko“ beworben werden. Auf die EU-Richtlinie stützt sich auch das von der deutschen Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) unlängst eingeführte Bio-Siegel (siehe Foto). Eine ökologisch korrekte Wirtschaftsweise verbindet sich damit nur in Graden. Die Anbauverbände des Ökologischen Landbaus – etwa Demeter, Biopark oder Gäa – fordern hier mehr als die EU-Bio-Verordnung. Die Bioland-Bäckerei in unserem Beispiel wird also nicht nur anhand der Kriterien der EU-Richtlinie, sondern auch nach Bioland-Richtlinien kontrolliert. Der Prüfer versucht, dabei sicherzustellen, dass ein Betrieb zertifizierte Produkte ausschließlich aus zertifizierten Ausgangsprodukten und mit zugelassenen Verfahren herstellt: Der Bauer muss nachweisen, dass er nur zertifiziertes Getreide aussät, der Bäcker, dass er nur mit zertifiziertem Mehl bäckt. Jede Stufe darf sich dabei auf die Zertifizierung der Vorstufe verlassen. Vor allem große Betriebe können es sich leisten, zusätzlich Schadstoffanalysen erstellen zu lassen. KNÖ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen