das wetter: großes verschwinden
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In den Straßen der Stadt pulsierte längst kein Leben. Überhaupt nicht. Stille. Ruhe. Vielmehr hatten die Straßen selbst pulsiert und das gesamte Weichbild der Stadt zerstört. Alle Bäume waren entwurzelt worden und hatten sich stehenden Fußes beziehungsweise hopsenden Stammes auf den Weg in die Wälder gemacht. Die Büsche und das Straßenbegleitgrün, die Rabatten und der Mulch waren ihnen gefolgt. Schweren Herzens, aber irgendwie doch. Auch die Häuser hielt es nicht länger in der Stadt. Erst zögerlich schoben, dann stürmisch drängten sie aufeinander zu und tanzten Ringelreihen, bis sie sich erschöpft hinsetzten und merkten, dass sie zur Stadt hinausgetanzt waren. Aber was heißt Stadt? Selbst die Straßen samt Zebrastreifen und Ampelmännchen hatten sich inzwischen aus dem Staub gemacht – nicht ohne sämtliche Fußgängerunterführungen und Kioske von ihrem Ansinnen zu verständigen – und waren in die Wiesen und Felder der Umgebung geflohen. Dort sah es nun natürlich anders aus.