Verkauf oder nicht?

Gerüchte um die „Berliner Zeitung“ brodeln immer weiter

Die Belegschaft der Berliner Zeitung ist zu bedauern. Gestern kochten die Gerüchte um den Verkauf des Blattes erneut hoch. Auf einer Betriebsversammlung musste der Geschäftsführer des Berliner Verlags, Torsten-Jörn Klein, zu dieser Frage Stellung nehmen. Klein bestätigte die Befürchtungen nicht. Seines Wisssens würde die Zeitung nicht verkauft. Allerdings, wird Klein von Mitarbeitern zitiert, werde es im Verkaufsfall den gesamten Berliner Verlag treffen und er als dessen Geschäftsführer wohl erst am Abend vorher unterrichtet.

Anlass zur Sorge gab eine Bemerkung, die Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff kürzlich gemacht haben soll. Demnach stünde der Verkauf in wenigen Wochen an. Die Berliner Zeitung gehört zum Verlag Gruner + Jahr, der Teil des Bertelsmann-Konzerns ist.

Zwar dementierte gestern auch der Pressesprecher von Gruner + Jahr, Kurt Otto, gegenüber der taz die aktuellen Verkaufsgerüchte. Klar ist aber, dass Middelhoff die Berliner Zeitung loswerden will, weil sie nicht in sein Medienportefolio passt. Dagegen stemmt sich noch die Verlagsfamilie Gruner + Jahr. Störfeuer dieser Art nimmt die Belegschaft der Berliner Zeitung inzwischen mit Galgenhumor. Die ohnehin geplanten Stellenkürzungen werden mit den Worten kommentiert: Da will jemand das Haus „besenrein“ übergeben. ANN