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kellers randspurSonntag

Schausteller

„Liberace – ein Leben für die Musik“

Wer Elton Johns Bühnenkostümierung für verwegen hält, sollte sich erst einmal Liberace zumuten. Der 1919 unter dem Namen Wladziu Valentino Liberace geborene Pianist machte durch schrille Selbst- und Bühneninszenierungen Furore, plusterte sich in einer eigenen TV-Show und trat auch in Kinofilmen wie „When the Boys Meet the Girls“ auf – wenngleich dieser Titel den persönlichen Neigungen der zumeist üppig mit Schmuck und Pelzen behängten Camp-Nudel völlig widersprach. Die vorliegende Filmbiographie entstand 1988, ein Jahr nach dem Aids-bedingten Tod des Entertainers.

(6.20 Uhr, Sat.1)

Krimiadel

„Gott schütze dieses Haus“ (1)

Die US-Amerikanerin Elizabeth George siedelt ihre auf Fortsetzung angelegten Kriminalromane in Großbritannien an, weshalb die Verfilmung der Bücher bei der BBC in guten Händen lag. Wiederkehrende Hauptfiguren sind der adlige, von materiellen Sorgen unbelastete Inspector Lynley (Nathaniel Parker) und seine der Unterschicht angehörende Assistentin Barbara Havers, hier in der Verkörperung durch Sharon Small nicht ganz so trampelig wie bei George beschrieben. Nicht nur die unterschiedliche Herkunft sorgt für Konfliktstoff, in beider Privatleben herrscht Disharmonie und auch ihre Fälle setzen ihnen meist mächtig zu.

(22.00 Uhr, ZDF)

Neuauflage

„Wes Craven’s Carnival of Souls“

Wes Craven hat nun wieder weniger damit zu tun. Adam Grossman heißt der Regisseur, der mit diesem Film eine Neuinterpretation eines 1962 fernab von Hollywood mit kleinstmöglichem Budget entstandenen Gruselfilms wagte, der George Romero und David Lynch antizipierte und seit seiner Wiederveröffentlichung 1989 zu den offiziellen Kultfilmen rechnet. Grossman erzählt die Geschichte ein wenig anders, indem er sie eher in Richtung „Nightmare on Elm Street“ dreht. Womit zwar Wes Craven doch noch in die Angelegenheit verwickelt wird, der Reiz des Originals aber längst nicht erreicht wird.

(23.30 Uhr, ProSieben)

Bodenhaltung

„Tremors 2 – Die Rückkehr der Raketenwürmer“

Der von Ron Underwood inszenierte Vorgänger mit seinen gepflegten B-Movie-Motiven und seinem heiteren Charme war ein sympathischer und äußerst gelungener Gruselspaß. In der von Koautor S. S. Wilson inszenierten Fortsetzung muss man auf Kevin Bacon verzichten, aber Fred Ward und der wehrhafte Michael Gross stehen erneut parat, als sich herausstellt, dass die Tod bringenden Raketenwürmer noch immer nicht ausgerottet sind. Ins Kino ließ man das erdverbundene Geziefer nicht mehr, sondern scheuchte es auf den Videomarkt. Aber auch im sonntäglichen Nachtprogramm findet es eine artgerechte Umgebung.

(0.35 Uhr, RTL)

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