: Babcock droht Aus
Das Maschinenbauunternehmen braucht kurzfristig 200 Millionen Euro. Mindestens 1.000 Stellen sollen weg
DÜSSELDORF rtr ■ Der Oberhausener Technologiekonzern Babcock Borsig ist offensichtlich in einen bedrohlichen finanziellen Engpass geraten. Das Unternehmen benötigt nach eigenen Angaben kurzfristig 200 Millionen Euro zur Fortführung des Geschäftsbetriebes.
Sollten bereits laufende Gespräche mit den Banken und einigen Anteilseignern bis Dienstag nicht erfolgreich abgeschlossen sein, könne der Konzern die Juni-Gehälter nicht zahlen, teilte die Babcock Borsig AG mit.
Babcock hat weltweit 22.000 Beschäftigte, davon arbeiten rund 13.000 in Deutschland. Um das Unternehmen zu sanieren, sollen die Beschäftigten nach einem Konzept des Unternehmensberaters Roland Berger rund 50 Millionen Euro einsparen.
Laut dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden und stellvertretenden Aufsichtsratschef Heinz-Georg Westfeld bedeutet das, dass mindestens 1.000 Stellen abgebaut werden. Zusätzlich sei geplant, Unternehmensteile und Beteiligungen zu verkaufen. „Ich glaube aber nicht, dass wir damit so schnell auf die Summe von 50 Millionen kommen“, sagte Westfeld. Seinem Informationsstand nach seien die Banken nur dann bereit, das Unternehmen zu stützen, wenn Beschäftigte und Anteilseigner „einen deutlichen Beitrag zur Konsolidierung“ leisteten.
Die Babcock-Borsig-Aktie brach gestern zeitweise um mehr als 50 Prozent ein, erholte sich aber im Tagesverlauf wieder etwas.
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