piwik no script img

Pappe oder Tanga

Berlin ist für die Love Parade gerüstet, versichern die Verkehrsbetriebe. Sie erwarten 150.000 Bahn-Raver

Für nimmermüde Love-Parade-Jünger stellt die Deutsche Bahn (DB) auch in diesem Jahr wieder Sonderzüge bereit. Gemeinsam mit S-Bahn und BVG will sie „rund um die Uhr für Mobilität in der Hauptstadt“ sorgen. Mehr als 2.000 zusätzliche Mitarbeiter treten dafür zum Wochenenddienst an.

Die Verkehrbetriebe rechnen mit etwa 150.000 RaverInnen, die es per Bahn aus der Republik nach Berlin zieht. Für die 63 eingesetzten Sonderzüge gilt das so genannte Raver-Ticket von je nach Entfernung 19 bis 49 Euro, inklusive S-Bahn in Berlin. U-Bahnen oder Busse kosten jedoch extra. Bislang liegt die Nachfrage laut DB 10 bis 15 Prozent unter der vom letzten Jahr.

„Bei uns ist Euro nicht gleich Teuro“, freut sich Wilfried Kramer, Marketingleiter der S-Bahn GmbH. Das „No Limit Ticket“ sei nämlich billiger als im Vorjahr. Für sieben Euro darf man von Freitag 18 Uhr bis Sonntag um Mitternacht unbegrenzt fahren, auch in der Umlandtarifzone C. Damit eignet sich das Ticket auch hervorragend für Paradenflüchtlinge. Und die müssen nicht mal mehr mit dem feschen Plastikbändchen herumlaufen. Der Fahrschein ist aus Papier.

Für 5 Euro mehr gibt’s den BVG-Tanga obendrauf. Die Kombination aus String und Tageskarte für 12 Euro wurde erstmals zum Christopher Street Day verkauft. Bei Kontrollen dürfen Schamhafte aber auch die Slipverpackung hinhalten.

Ob Tanga oder Pappfahrschein, Berlinern und Gästen stehen am Love-Parade-Wochenende alle Busse und Bahnen im Werktagstakt zur Verfügung. Nur für Reisende im Regionalverkehr gibt’s Einschränkungen, weil ab Stadtgrenze nach drinnen nur noch S-Bahnen verkehren. Aber zur Love Parade gibt’s ja eh nur zweierlei: entweder mittendrin oder ganz, ganz weit weg.

ANETT KELLER

Infos: www.s-bahn-berlin.de, www.bahn.de, www.bvg.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen